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Urlaub auf dem Bauernhof

Ein Beitrag von Sören Pischki. Sören ist Papa zweier Töchter und schreibt auf seinem Blog regelmässig über den ganz normalen Familienwahnsinn. Du möchtest noch mehr Anekdoten lesen? Dann gibt's die auch gebündelt in Buchform.





Wir fahren mit meinen Eltern und unseren Kindern drei Tage in die Nähe von Rostock auf einen Bauernhof. Meine einzige große Sorge: Hoffentlich lässt der Hahn mich schlafen.


Die Anreise.


Auf halber Strecke merken wir, dass wir für die Kinder keine Jacken mitgenommen haben. Kommentare wie "Na ja, an der Ostsee ist es ja jetzt auch nicht sooo kalt." und "Ziehen sie halt nen Bademantel drüber." kommen bei meiner Frau nicht sonderlich gut an. Es werden also spontan neue Jacken gekauft.


Erster Tag.


Unsere große Tochter ist sehr begeistert von den Kaninchen, streichelt sie ausgiebig und will gar nicht mehr aus dem Stall heraus. Der erste Kommentar des Bauern: "Verwöhnt sie ruhig ein bisschen. Die werden dann am Mittwoch geschlachtet."

Unsere kleine Tochter verabschiedet sich am Abend persönlich bei allen Hühnern, Katzen und Kaninchen. Am Ende geht die zu den Schafen und sagt zu den Lämmern: “Gute Nacht, kleine Kühe!” Es ist offensichtlich Zeit, dass wir den Kindern die Tiernamen nochmal etwas näherbringen.


Am Abend suchen wir ein Restaurant auf. Einzige Option im Dorf: "Der Schinkenkrug". Scheint mir nicht gerade etwas für vegane Antialkoholiker zu sein. Das Essen ist dennoch gut. Das Lokal schließt um 20 Uhr. Hier scheint also das Volk nicht gerade bis in die Morgenstunden zu feiern.


Zweiter Tag.


Wir gehen in den Rostocker Zoo. Dieser ist so weitläufig, dass mir schon beim Eintritt prophylaktisch der Rücken schmerzt, weil ich unsere kleine Tochter irgendwann tragen werde. Kinderwagen sind leider keine Option. Sie ist mittlerweile so groß, dass sie darin wirkt wie Ottfried Fischer in einem Tanga.


Wir gehen an einigen Verkaufsständen für Kuscheltiere vorbei. Ich versuche, die Aufmerksamkeit in eine andere Richtung zu lenken, um die “Kann ich das haaaaben?”-Diskussion zu umgehen. Der Endboss: Ein rosa-glitzernder Hund, der mit dem Schwanz wedelt. Ich stelle mich seitlich zwischen das Spielzeug und unsere Kinder, damit ja kein Blick auf das Hündchen fällt. Meine Mutter ruft lauthals: “Oh, schaut mal! Der Hund wackelt!” und stürmt in Richtung des Verkaufsstandes. Die Kinder rennen hinterher, während mir eine Träne die Wange herunterkullert.


Abends suche ich in der Rostocker Innenstadt verzweifelt ein Restaurant, was allen Ansprüchen genügt. Ich stehe unwissend vor einem Unterwäschegeschäft und trommele die Familie zusammen: “So! Jetzt mal alle aufmerksam zuhören! Was würdet Ihr heute Abend gerne essen? Pizza? Burger? Fisch?”

Mein Vater: “Mensch! Hier gibt's den dritten BH gratis!”


Dritter und letzter Tag.


Wir machen einen Ausflug zur Ostsee. Die Kinder freuen sich über jede einzelne Welle und jede Muschel, die sie finden, während den Erwachsenen auffällt, dass sich klirrende Kälte in Kombination mit auflandigem Wind wie der Geruch einer Raststättentoilette anfühlt: Wenn man die Augen schließt, die Luft anhält und an irgendwas schönes denkt, mag es kurz gehen, aber am Ende will man einfach nur weg.


Hundert Meter entfernt kommt ein nackter, älterer Mann aus dem Wasser. Seine Haut ist so rot, dass im Vergleich eine Tomate wie ein Engländer wirkt. Mit einer komischen Kombination aus Respektblick und Kopfschütteln gehen wir zum Auto und fahren zur Robbenauffangstation.

Wir bekommen beim Einlass einen Stempel, dessen Farbe nicht sonderlich gut schmeckt. Woher ich das weiß? Meine große Tochter hat es für mich ausprobiert. Warum sie das getan hat? Weil: Kinder!


Die Robben machen einen ganz entspannten Eindruck. Na ja, sie bekommen ja auch eine Belohnung, wenn sie sich von einer auf die andere Seite drehen. Wenn ich das nachts mache, bekomme ich in der Regel einen Kinderfuß ins Gesicht.


Fazit: Jacken sind empfehlenswert. Ostseehähne sind recht entspannt. Robben haben ein unglaublich chilliges Leben. Glitzernde Wackelhunde sind total überbewertet. Und 3 BHs zum Preis 2 ist wirklich ein super Deal.


Bewertung: 9,5 von 10 kleinen Kühen, die eigentlich Lämmer sind.




 

Ein paar abschliessende Worte zu uns: Little Dreamers möchte anderen Eltern helfen, die Zeit mit ihren Kleinsten noch schöner zu gestalten, als sie schon ist. Sei dies durch unseren Luzern für Eltern Bereich mit vielen Informationen für andere Eltern, Produkte mit Herz oder ein offenes Ohr für deine Fragen rund ums Thema Elternsein.


"Die wertvollsten Geschenke, welche wir unseren Kindern machen können, sind Zeit, ungeteilte Aufmerksamkeit und bedingungslose Liebe."



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