Ein Beitrag von Sören Pischki. Sören ist Papa zweier Töchter und schreibt auf seinem Blog regelmässig über den ganz normalen Familienwahnsinn. Du möchtest noch mehr Anekdoten lesen? Dann gibt's die auch gebündelt in Buchform.
"Bester Papa der Welt!" "Bester Ehemann des Universums!" Das sind definitiv die Titel, mit denen ich nach diesem Valentinstag behängt werde. Ich hole die Kinder von der Schule und vom Kindergarten ab, lade sie zum Eis ein, kaufe Blumen und Sushi und überreiche meiner Frau beim Abendessen die kleinen antiken Lockenstäbe, die sie in dem Geschäft im Urlaub so toll fand. Das wird einfach wundervoll!
Meine große Tochter freut sich direkt auf unseren Ausflug zur Eisdiele. Die Kleine will lieber nach Hause. Ihre Stimmung scheint an sich nicht unbedingt einer Bank auf einem Waldweg vor einer Blümchenwiesenlichtung zu entsprechen. Heute ist es vielmehr Slipknot, die im „The Beast“-Fahrgeschäft „People = Shit“ spielen.
Ich stelle mein Auto in der Stadt ab. Parkuhr? Eine Stunde wird wohl reichen. Die Eisdiele missfällt meiner kleinen Tochter. Sie möchte lieber in die 520 km entfernte Eisdiele, die sie so mag. Der Eisverkäufer amüsiert sich über ihren inneren Konflikt zwischen „Ich verabscheue jedes Molekül um mich herum“ und „So ein Schlumpfeis mit Streuseln ist schon toll“. Die Kinder verspeisen das Eis sehr langsam, lassen aber dafür eine gewisse Sorgfalt walten, wenn es darum geht, Kleidung, Hände und Gesichter lückenlos zu beschmieren. Als wir zum Blumenladen gehen, lassen unsere Hinterlassenschaften in Form einer gigantischen blauen Lache auf einen Massenmord eines ganzen Avatarstammes schließen.
Ich kaufe einen Strauß für meine Frau und heimlich zwei kleine Sträußchen für meine Töchter, die währenddessen mit ihren blau eingefärbten Visagen Gefallen daran gefunden haben, die Passanten zu erschrecken.
Okay. Wir haben noch ungefähr 15 Minuten auf der Parkuhr. Mal schauen, ob der Imbiss unser Sushi in der Zeit fertig bekommt. Nachdem unsere große Tochter unserer kleinen Tochter das Händchenhalten verwehrt, setzt sie sich auf den Boden und verweigert das Weitergehen. In einem Anflug von Panik klemme ich sie unter den Arm und manövriere sie in den Sushiladen. Meiner kleinen Tochter ist es wichtig, mir und ihrer Umwelt ihre schlechte Laune in vollkommener Transparenz zu präsentieren. Nach ein paar wütenden Schreilauten entscheidet sie, sich grimmig schauend vor die Tür zu stellen, so dass die Gäste Schwierigkeiten haben, ein- oder auszutreten. Der Ladeneingang mutiert kurzzeitig zur härtesten Tür Deutschlands. Berghain wirkt im Vergleich wie eine Bushaltestelle.
Während ich versuche, meine kleine Tochter zur Seite zu bewegen, merke ich an, dass die Parkuhr gleich abläuft. Meiner großen Tochter kommen die Tränen. Nachdem ich ihr durch das Geschrei beider Kinder hindurch glaubhaft vermitteln konnte, dass ich sehr wahrscheinlich nicht ins Gefängnis muss, ist unser Sushi fertig.
Puh! Trotz 20 Minuten über der Zeit habe ich keinen Strafzettel. Von dieser Glückssträhne beschwingt, fahre ich mit den Kindern nach Hause. Ich lasse meine kleine Tochter aussuchen, welchen der kleinen Blumensträußchen sie haben möchte. Obwohl ich genau weiß, dass sie sich irgendwann umentscheiden wird und den anderen Strauß haben möchte, den meine große Tochter bis aufs Blut verteidigen wird, genieße ich den Moment der Freude aller meiner Liebsten.
Als ich eine Stunde später meine kleine Tochter ins Bett bringe, die sich mit den Worten „Blöde Blumen! Sowas von hässlich!“ in den Schlaf weint, denke ich mir: „Bester Papa der Welt!“
Ein paar abschliessende Worte zu uns: Little Dreamers möchte anderen Eltern helfen, die Zeit mit ihren Kleinsten noch schöner zu gestalten, als sie schon ist. Sei dies durch unseren Luzern für Eltern Bereich mit vielen Informationen für andere Eltern, Produkte mit Herz oder ein offenes Ohr für deine Fragen rund ums Thema Elternsein.
"Die wertvollsten Geschenke, welche wir unseren Kindern machen können, sind Zeit, ungeteilte Aufmerksamkeit und bedingungslose Liebe."
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